Difference between revisions of "Gastrointestinaltrakt"
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Revision as of 14:21, 1 June 2015
Contents
Allgemeines
Psychophysiologische Aspekte
- Starkes Zusammenspiel zwischen Psyche und Gastrointestinaltrakt
- In beide Richtungen, Signale (Neurone, Hormone, Zytokine), führt zu reallen Symptome
- Stress -> ésophaguskontraktionen, Darmmotilität, Permeabilität
- Pawlow als Beispiel (Konditionierung bei Chemotherapie möglich)
- Reizdarmsyndrom
- Sehr häufig
- Hauptsymptome: Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung, Blähungen
- Korrelate/Befunde: Motilitätsstörung, Viszerale Hypersensitivität, Stressabhängig, Psychische Störungen, andere Zentrale Reisverarbeitung
- Gehäuft nach akuten Gastroenteritis
- "Sowohl .. als auch" Interpretation
- Klassifiziert als Somatoforme autonome Funktionsstörung:
- Symptome wechselnd, zu wenig Befunde, wiederholtes Abklären, zentrale Role der Symptome, link zu Belastung/Konflikte
- Psychosoziale Ursache können Gefunden werden
- Link zu Alexithymie (Symptome statt Emotionen, schlechter Zugang zu eigenen Gefühle), möglicher Therapieansatz
- Therapieansätze:
- Reduktion der ängstlichen Selbstbeobachtung, kein Schonen, aktive Haltung, Aufmerksamkheitlenkung
- Veränderung der Interpretation der Symptome, Exposition
- Abbau von Stress, Copingstrategien
- Ansprechen der Alexithymie
- Kommunikation: Ernstnehmen, Optimismus, "Simulant", "sowohl als auch"
Nahrungsmittelallergie
- Häufig, lebensbedrohliche Reaktionen (anaphylaktischer Schock)
- Atopische Marsch: Nahrungsmittelallergie -> Atopisches Ekzem -> Asthma bronchiale -> Allergischer Schnupfen
- Primäre Nahrungsmittelallergie: meist Kuhmilch/Ei, geht schnell verloren
- Sekundäre Nahrungsmittelallergie: meist Kreuzreaktion mit Respirationstrakt
- Birkenpollen-Nuss-Kernobst-Syndrom am häufigsten
- Symptome:
- Haut (60%): Flush, Urtikaria, Angioödem, Ekzem
- Respirationstrakt (40%): Larynxödem, Rhinitis, Asthma
- Konjunktivitis
- Gastrointestinaltrakt (20%): Orales Allergiesyndrom (80%, Jucken in den Ohren), Dysphagie, Nausea, Schmerzen, Durchfall
- Kardiovaskulär: Blutdruckabfall (10%), Schock
- Diagnose mittels skin-prick-test oder RAST (quantitative Messung von IgE)
- Therapie: Elliminationsdiät + Notfallmedikamente (Prednison, Antihistaminika, Adrenalin)
Mikrobiologie/Infektiologie
- Typische bakterielle Durchfallerreger (siehe Coggle): Campylobacter jejuni/coli, E. coli, Salmonellen, Shigellen, Yersinia enterocolitica, Aeromonas Hydrophila, ...
- Schweizer Erwachsene: Meist Nahrungsmittel assoziert (dann Mensch-zu-Mensch, selten Wasser)
- Alternative: präformatiertes Toxin (SA, b. cereus, c. botulinum)
- Inkubationszeiten gibt Hinweis auf Erreger (präformierte Toxine (+Erbrechen) < in vivo Bildung der Toxine < bakterien selber, viren (+Erbrechen))
- Symptome:
- Wässrige Diarrhoe: Viren, Salmonellen, Campylobacter, ETEC, Toxine
- Dysenterie: Campylobacter, Salmonellen, Yersinien, EHEC, Shigellen, Parasiten
- Hämorrhagische Colitis: Campylobacter, Salmonellen, EHEC, Clostridium difficile, Shigellen, Parasiten
- Persistierende Diarrhoe: Parasite, Salmonellen, Yersinien, EPEC, EAEC
- Diagnose meist über Stuhlkultur, teilweise mit PCR (e. coli!), bei clostridien Toxin Nachweis
- Viren:
- Rotaviren: sehr häufig bei Kleinkinder, nichtentzündlich, wässriger Durfall, Erbrechen
- Norovirus: Mensch ist Reservoir, Ausscheidung via Stuhl und erbrochenem, kleine ID, sehr infektiös, Spital, PCR, Antigennachweis
- Normalflora ist wichtig, probiotika können helfen, achtung vor AB, Mikrobiom, Stuhltransplantation, Besiedelung nach Geburt
- Probleme mit globalem Nahrungsmittelhandel, Mobilität erhöht Durchseuchung mit Extended-Spectrum Beta-Lactamase Enterobacteriacae
- Determinanten von Infektionskrankheiten: Erreger vs Host vs Umgebung
- Einteilung der Infektiösen Diarrhoe:
- Epidemiologisch/klinisch: Community, Nosocomial, Persistent
- Pathophysiologisch:
- Nicht-inflammatorisch: Toxin/Adhärenz, evtl Oberflächen Invasion, proximaler Dünndarm, wässrige Diarrhoe, keine Leukozyten im Stuhl (v. cholerae, ETEC, EPEC, EAEC, b. cereus, c. perfringens, s. aureus (toxin), Rotavirus, Norovirus)
- Inflammatorisch: Invasion, Zytotoxin, meist Kolon, Dysenterie, Polynukl. Lc im Stuhl (Shigella, EIEC, EHEC, s. enteritidis, c. jejuni, c. difficile)
- Penetrierend (systemisch): Darmwandpenetrierend, distaler Dünndarm, enterisches Fieber, Mononukl Lc im Stuhl (s. typhi, y. enterocolitica)
- Dysenterie: Entzündliche Erkrankung des Intestinaltrakts (meist Kolon), oft assoziert mit Blut/Eiter im Stuhl und Schmerzen/Fieber
- Stuhluntersuchungen sind nicht billig, tragen jedoch auch zum Public Health bei, selten Folgen für Therapie
- Reisediarrhoe: meist Fäkal kontaminierte Speisen/Getränke, sehr oft ETEC, Parasiten eher selten
- Denke an Immunsystem -> opportunistische Erreger (Kryptosporidien, Mikrosporidien, Bakterien, CMV, ...)
- Therapie:
- Meist selbslimitierend, Flüssigkeit/Elektrolyten ersetzen, keine Medikamente die Peristaltik verlangsamen
- Falls AB oft Ciprofloxacin für Durchfallerreger
Bildgebung
- Fokale Leberläsionen
- Oft Metastasen (Magen, Gallenblase, Pankreas, Kolon, Mamma, Lunge), seltener HCC
- Beachte Beziehung zu Gefässe/Gallenwege: Metastasen oft Hypovaskulär, spezielle primäre tumore mit hypervaskularisierung
- Zirrhose protektiv gegen Metastasen
- US: echoreich (Hämangiom) vs echoarm (Metastasen)
- MR mit KM falls unklar
- Cholelithiasis:
- US: Konkremente gut sichtbar
- ERC: Nachweis von Kponkremente in Gallengang, Intervention möglich
- MRCP: Kann auch andere Ursache abdecken (eg Pankreaskarzinom)
- Pankreas:
- CT oft gut zur DD (Neoplasie, Pankreatitis) und für Komplikationen (Pseudozyste, Verkalkungen)
- M Crohn und CU:
- Darmwandverdickung, KM von erhöht Perfusion
- Lokalisation wichtig für Diagnose
- Akutes Abdomen
- Intial Abdomenleeraufnahme (Rx), vorallem bei Obstruktion/Fremdkörper Verdacht
- US falls lokalisiert (Verdacht auf SS, Gallengänge, Appendizitis)
- Neu: gleich CT
- 1/3 Appendizitis, 1/3 andere Pathologie, 1/3 Symptome verschwinden spontan
- Linker Unterbauch: Intestinal (eg Sigmoiddivertikulits) vs Gynäkologisch vs Urologisch
- Darmobstruktion: meist in Dünndarm (80%)
- Wichtig für Therapie: Mechanische vs Paralytisch, Lokalisation, Ischämie, Neoplasien, Hernien
- Gas-Flüssigkeits-Niveau in Rx
- Prästenotisch Dilatation (Dünnd. > 2.5 cm), Poststenotisch kollabiert
- Kann durch postoperative Adhäsionen verursacht werden (Auschlussdiagnose)
- Seltener: Perforationen, Fremdkörper
- PET
- Tracers:
- FDG: wird wie Glukose in Zellen aufgenommen, aggressive Tumore, am meisten gebraucht, oft physiologisch Aufnahme in Magen
- DOPA: markiert Dopaminstoffwechsel, Karzinoide
- DOTATATE: bindet an Somastatin Rezeptor 2, neuroendokrine Tumore (eg Pankreastumor)
- PET/CT: Kombination von Morphologie und Physiologie
- Selektive interne Radiotherapie: Radioaktive Kügelchen werden in Tumorgefässe gebraucht (bleiben in kapillaren hängen und Strahlen)
- Oft gebraucht für staging (Metastasen), relativ gut bei Ösophagus/Magen/Gist, schlechter bei Kolon, gut bei NET
- Tracers:
Obere Intestinal Trakt
Unterer Intestinal Trakt
Leber - Gallengänge - Pankreas
Cholelithiasis
- Gallenflüssigkeit: Gallensäure > Phopholipide > Proteine > Cholesterin
- Gallensäure: aus cholesterin hergestellt, unterschiedliche Formen (Deoxycholsäure erhöht Gallenstein Risiko)
- Cholesterin hauptverursacher für Gallensteine, sollte durch Gallensäure Mizelliert werden
- Faktoren für Entstehung: Übersättigung, Nukleation, Hypomotilität
- Risikofaktoren (5F): Female, Fair (Helle Haut), Fat, Forty, Fecund, (+ family)
- Weitere RF: Leberzirrhose, M Crohn, DM, Medikamente, Alkohol ist leicht protektiv
- Cholecystolithiais (Galenblasensteine)
- Hohe Prävalenz (10%), oft symptomfreie lebenslang (60-80%), 1-2%/Jahr bekommen symptome
- Cholesterinsteine (>80%) vs Braune Pigmentsteine (Calciumsalz + dekonjugiertes Bilirubin, oft in Gallengänge, Infektsteine) vs Schwarze Pigmentsteine (Blut, Bilirubinpolymere/Glykoproteine, oft hämolytische Anämie)
- Therapie: Cholezystektomie (häufigste Operation), falls symptomatisch
- Symptomatik:
- Rezidivierender dumpfer Schmerz, stark, 15min - 5h, Epigastrium oder rechter Oberbauch, Austrahlung in Rücken oder rechte Schulter
- Teilweise Übelkeit/Erbrechen
- Gehäuft postprandial, keine Besserung durch Stuhlgang
- Hohe rezidivrate falls mal Symptome aufgetretten sind
- Wahrscheinlichkeiten von Komplikationen erhöht (0.1% -> 1% pro Jahr)
- Komplikationen der Cholecystolithiais:
- Ductus cysticus Obstruktion (Kolik, Hydrops (Courvoisier Zeichen = Tastbarkeit ohne Schmwerzen))
- Akute Cholecystitis (Murphy Zeichen = Druck mit Finger + Einatmen -> Schmerzen)
- Verschluss Ikterus
- Gallenblaseperforation
- Gallenblaseempyem
- Sekundäre Choledochlithiasis (Chonlangitis, Pankreatitis)
- Penetration eines Gallenblasenstein in Darm (transmural)
- Gallenblasenkarzinomrisiko erhöht
- Diagnose: US (sehr gut), (CT, MRCP, Hepatobiliäre Sequenzszintigraphie tc-HIDA)
- US-Befunde: Steine, Wandverdickung (E), Gallenwege, Messung der Kontraktion, Flüssigkeitsaum um die Gallenblase (E)
- Laparoskopische Cholecystektomie:
- Standard Operation mit guten Ergebnisse
- Komplikationen: Gallengangverletzungen, Konversion zu offener CZE
- Bei akuter Cholecystitis: entweder frühelektiv oder spätelektiv (erst AB, ERCP, oder Behandeln von anderen Beschwerden)
- ERCP: kann kombiniert werden mit zertrümmern/rausnehmen, erschwert nach Magenresektion, Papillotomie, KI: KM
Mechanismen der Leberzellschädigung
- Anatomie
- Vena cava inferior (meist 3 Äste), Pfortader (venös, 2/3), arteria hepatica (1/3), ductus hepaticus dexter e sinister
- Mittlere hepatische Vene trennt linken von rechtem Lappen (auch sonst sind die 8 Regionen vorallem durch die Venen getrennt)
- Portalfeld und portal balken
- Leberlappen: Hexagon um zentrale Vene
- Portallappen: Dreieck um Portalfeld
- Leber Azinus: von Portalfelder zu zentralvene in drei regionen aufgeteilt: 1 -> 2 -> 3 (am wenigsten O2)
- Funktion der Leber: Biosynthese (Gerinnungsfaktor, Albumin), Homeostase (Glukose, pH), Immunologische Barriere, Galleproduktion, Detoxification
- Hepatozyten: stark polarisiert,
- Andere Zellen: Gallengangsepithelien, hepatische Sternzellen, NK zellen, B/T Lymphozyten, fenestierte Endothelzellen, Kupferzellen
- Wenig extrazelluläre Matrix
- Disséraum: erste Ablagerung von Bindegewebe
- Leberzellschädigung:
- Akut (Regenration der velorenen Zellen) vs chronisch (>6 Mo, Wundheilung, Bindegewebsbildung)
- Nekrose (Zellschwellung, Membranruptur, E) schlechter als Apoptose (Caspasen, Framentierung, Phagozytose, keine E)
- Auslöser der Apopotose: Intrisic (DNA-Schädigung, p53) vs Extrinsic (Ischämie, Death-R, Gallensäure)
- Leberzirrhose
- Oft langer prozess, Entstadium der chronische Hepatitis, Vermittlung über Zytokine
- Leberfibrose als zwischenstadium (Veränderung in Zusammensetzung und Quaantität der ECM, mehr Myofibroblasten, aktivierung von Zellen)
- Umbau der Päppchenarchitektur: Bindegewebige Septen, Knoten, Verlust funkt. Zellmasse
- Myofibroblasten: differenzieren aus Sternzellen und anderen Zellen, verursachen Kapilarisierung der Sinusoide (-> Portale Hypertonie)
- Entstehung von intrahepatische Shunts
- Teilweise Reversibel (Auslöser bekämpfen, evtl MMP)
- Auslöser: Viren, Alkohol, Cholestase, Metabolisches Syndrom, Autoimmunität
Portale Hypertonie
- Einzugsgebiet der Pfortader: Vena linealis (Milz), Vena mesenterica sup. (Duodenum, Zökum, Kolon bis und mit transversum), Vene mesenterica inf. (Rest Kolon, Rektum sup.)
- Pfortader macht 2/3 des Blutzufluss der Leber aus (1/3 arteria hepatica, kann kompensieren)
- Posthepatisch
- Budd-Chiari Syndrom (Lebervenenthrombose), Rechtsherzinsuffizienz, Konstriktive Perikarditis
- Intrahepatisch
- Praesinusoidal
- Schistosomiasis, Granulome, Nicht zirrhotische portale Hypertonie
- Sinusoidal
- Zirrhose
- Postsinusoidal
- Veno-okklusive disease
- Praesinusoidal
- Praehaptisch:
- Pfortaderthrombose, Milzvenethrombose, Splenomegalie, Arterio-venöse Fistel
- Pathophysiologie
- Portale Hypertonie -> mehr Vasodilatation, weniger Vasokonstriktion (Missverhältniss)
- -> Splanchnische Vasodilatation -> Erhöhter portaler Inflow (circulus vitiosus)
- -> Expansion des Plasmavolumen + Hyperdyname Zirkulation (ähnlich zu Spesis: tiefer BD, tiefer peripherer R, hoher Fluss)
- Darstellung des Pfortadersystem: nicht invasiv (US,CT,MR) vs invasiv (indirekte splenoportographie (selten))
- Pfortaderdruckmessung über Lebervenenverschlussdruckmessung (indirekt) oder transjugulare direkte Pfortaderdruckmessung
- Porto-systemischer Druckgradient: WHVP - FHVP (wedged - free hepatic venous pressure)
- Normal (1-5mmHg), preklinisch (6-9mmHg), sinusoidale portale HT (>= 10 mmHg)
- Nur erhöht falls sinusoidal, posthepatisch WHVP/FHVP erhöht, praehepatisch WHVP/FHVP tief
- Porto-systemischer Druckgradient: WHVP - FHVP (wedged - free hepatic venous pressure)
- Pfortaderflussmessung über Doppler
- Kollateralen werden belastet
- Umbilical: Caput medusae
- Rectal: Haemorrhiden, Rektumvarizen
- Gastrooesophagal: Gastrooesophagale Varizen, hohe Blutungsgefahr (vorallem bei Gastrooesophagalen Übergang da Venen nahe an Oberfläche)
- RF für Blutung: WHVP > 12mmHg, grosse Varizen.
- Retroperitoneale Kollateralen
- TIEFERES aerterielles Blutvolumen aktivert RAAS/SNS/ADH
- Natrium Retention -> Ascites
- Wasser Retention -> Verdünnungshyponatremie
- Renale Vasokonstriktion-> Hepatorenales Syndrom -> Niereninsuffizienz
- Erniedriegte Leberfunktion und verstoffwechselung + shunts -> Hepatische Encephalopathie
- Über Ammoniak, intestinale Bakterien, Glutamat, GABA, Benzo, Falsche neurotransmitter, Serotonin
- Erkrankung der Glia (Dysbalance) -> neuronale Dysfunktion
- Kann verstärkt werden durch Blutungen (eg Barizenblutungen) -> mehr ammoniak
Allgemeine Labordiagnostik von Lebererkrankungen
- Hepatitis (Leberentzündung) Formen:
- Fulminante Hepatitis, Akutes Leberversagen: Leberversagen innert 8 Wo.
- Akute Hepatitis (<6 Mo, Hep B heilt in 6 Mo aus wenn akut)
- Chronische Hepatitis (>6 Mo)
- Screening: GOT, GPT, AP, gGT
- GOT/GPT > AP,gGT -> Hepatitis
- GOT/GPT < AP,gGT -> Cholestate
- De-Ritis Quotient: GOT/GPT (erhöht falls Alkohol, erniedrigt falls viral)
- Staging: Quick, Albumin, Bilirubin
- Aetiologie: HBsAg, Anti-HBc (IgG/M), Anti-HCV, Drogen, Alkohol, Acetominophen-Spiegel, Caeruloplasmin, Amanitin (Knollenblätter), AMA, ANA, ASMA
- 4 Pathobiochemische Partialreaktionen:
- Leberzellnekrose
- Nutritiv/Toxisch, Immunologisch, O2-Radikale
- Freisetzung zellulärer Inhaltsstoffe
- Unterschiedliche Einflussgrössen (Ausmass, subszelluläre Lokalisation, Verteilung, Enzymeliminationsrate)
- Alanin-Aminotransferase (ALT): hauptsächlich in Leber Zytoplasma, sehr spezifisch
- Erhöhung: Fettleber < Metastasen < Zirrhose < Gallenwegverschluss < Medikamente < chronische Hepatitis < Cholangitis < Akute Virushepatitis < Akute Durchblutungsstörung
- Aspartat-Aminotransferase (AST): auch in Muskulatur und in Ery, hauptsächlich in Mitochondrien
- Glutamat-Dehydrogenase (GLDH): hauptsächlich in Leber Mitochondrien, nicht sehr sensitiv
- (ALT+AST)/GLDH: Hinweis auf Alkohol und viral (akut)
- Cholestase
- Mechanisch (Obstruktion) oder funktionell (Sekretion)
- Abbau von Ery -> Hb -> Bilirubin unkonjugiert -> Bilirubin konjugiert (Leber) -> Galle
- Retention von Bilirubin (-> Ikterus) und Gallensäure (-> Jucken)
- Diagnostik:
- Hyperbilirubinämie (konjugiert vs unkonjugiert)
- Konjugiertes kann gemessen werden ("direkt"), mittels Aceton wird alles konjugiert
- Prähepatisch: unkonjugiert (Hämolyse, innefektive Erythropoese)
- Hepatisch: unkonjugiert (Absorption- und Konjugationsstörung eg Neugeborenen-Ikterus, verminderte Clearance, oder genetisch bedingt (Gilbert-Meulengracht, Crigler Najjar) oder konjugiert (Exkretionsstörung, parenchymale Lebererkrankungen (sehr viele, zirrhose, hepatitis, ischämie, sepsis), oder Stoffwechselkrankheiten (SS, Dubin-Johnson, Rotor))
- Posthepatisch: konjugiert (Cholestase)
- Erhöhte Plasma-Enzymaktivitäten von gGT und AP
- AP: unspezifisch, vorallem Leber und Knochen (Isoenzym), vorallem erhöht bei Cholestase durch syntheseinduktion/solubilisierung/sekretion, Isoezyme können elektrophoretisch aufgetrennt werden
- Andere für erhöhung Ursachen: Ostheopathien, Ossäre Schädigung, Medikamente, Gravidität
- Ursachen für Senkung: Hereditär, Achondroplasie, Hypothyreoidismus, schwere Anämie
- gGT: ubiquitär, Serumaktivität durch Leber bestimmt, sensitivster Marker für hepatobiliäre Erkrankung, Anstieg v.a. bei Cholestase (zusätzlich durch Medikamente/Alkohol)
- AP: unspezifisch, vorallem Leber und Knochen (Isoenzym), vorallem erhöht bei Cholestase durch syntheseinduktion/solubilisierung/sekretion, Isoezyme können elektrophoretisch aufgetrennt werden
- Gallensäureveränderungen (hohe natürliche Schwankungen, hauptsächlich verwendet für SS-Cholestase)
- Hyperbilirubinämie (konjugiert vs unkonjugiert)
- Metabolische Insuffizienz
- Muss sehr ausgeprägt sein (leber hat relativ grosse Reserven)
- Albumin, Gerinnungsfaktoren (-> Quick/INR), Cholinesterase, Lipidstoffwechsel (-> Hypolipidämie), Kohlenhydratstoffwechsel (Galaktoseintoleranz)
- Verminderte Harnstoffproduktion, metabolische Alkalose, Proteinkatabole Zustände, und portosystemische shunts führen zu Hyperammoniämie (-> hepatisch Encephalopathie)
- Erhöhung von Medikamentenspiegel
- Proteine mit kurzer Halbwertszeit sind günstiger für Beurteilung (Quick/INR)
- Achtung: Gerinnungsfaktoren sind auch vit K abhängig!
- Fibrose
- Stadien: Mild (F1), Relevant (F2), Fortgeschritten (F3), Zirrhose (F4)
- Keine direkte Marker (Goldstandard: Biopsie)
- ALT/AST/gGT,AP oft nur mässig
- Viele unterschiedliche Algorithmen und Scores, Child-Pugh-Score, MELD-Score
- Oft gebraucht für Beurteilung für Therapie (Medikamente, TPL)
- Können manipuliert werden
- Leberzellnekrose
Alkoholisch und nicht-alkoholische Fettlebererkrankung
Autoimmunhepatitis, Hämochromatose, Morbus Wilson
- Morbus Wilson: Progressive Erkrankung des ZNS mit Leberbeteiligung
- Autosomal rezessiv, Genlokus ATP7b, viele untersch. Mutationen
- Cu akkumuliert in HZ + wird nicht mehr an Apo-Coeruloplasmin gebunden (beschädigt auch weitere organe wie Hirn, Auge, Niere)
- Heterozygote haben nur leichte Cu-Akkumulation
- Chronische Hepatitis, Leberversagen (eg bei Hämolyse), degenrative ZNS Erkrankungen
- Diagnose: Caeruloplasmin reduziert, Hohe Cu-Ausscheidung im Urin, Kayser-Fleischer Ring (im Auge), hoher Kupfergehalt der Leber (Biopsie), genetische Testung (erschwert durch viele Mutationen)
- Therapie: Akut -> Leber-TPL, chronisch -> Entkupferung (vermehrte Ausscheidung mittels Chelate)
- Autoimmunhepatitis
- Genetische Disposition (HLAB8, DR3/4)
- Unterschiedliche Auslöser möglich (eg Virus, Medikament)
- Einteilung in 2 Typen (untersch. AK)
- Typ 1: 75% f, alle Alter, ANA/ASMA
- Typ 2: 95% f, junge, schwerer Verlauf, AK spezifische für Leber
- Klinik: Müdigkeit (erhöhte Transaminasen), Ikterus, verminderter Appetit, Fieber, Amenorrhoe, Hepatosplenomegalie, rechtsseitiger Oberbauchschmerz, andere AIE
- Kann akutes Beginn aufweisen (selten fulminant)
- Diagnostik nach Punkte (AAK, histologie, keine Hepatitis)
- Therapie
- unterschiedliche Indikationen (Serum AST, g-Globuline, Brückennekrose, starke Symptome)
- Initial mittels Prednisolon (bis zur Remission + 3 Mo, durchschnitt 22 Mo.), ideallerweise wahrsch. länger (-> 4 jahre führen zu weniger Remissionen)
- Langzeit möglichst ohne Prednisolon -> Azathioprin als erste Wahl
- Hämochromatose
- Normal: Einahme (10-20mg), Resorption (1-2mg) und Ausscheidung (1-2mg über Darm,Haut,Urin,Menses) im GGW
- Gesamteisen: ~ 4g (Hauptsächlich im Blut)
- Proteine: Transferrin (Transport), Ferritin (Speicherung), Hepcidin (-FB auf Ferroportin), Ferroportin (transportiert Eisen aus Zelle raus)
- Hereditäre Hämochromatose
- 95% HFE 1 assoziert sein
- Seltener:
- HFE 2: juvenile H, hepcidin/Hemojuvelin mutation
- HFE 3: transferrin Rezeptor 2 mutation (wird nicht mehr in Leberaufgenommen)
- HFE 4: Ferroportin mutation (wird nicht mehr durch hepcidin gehemmt)
- Kann auch eine Sek. Eisenüberladung sein
- Frühe Diagnose wichtig um Organschäden zu vermeiden (Gelenke, Herz, Leber, Pankreas (->DM))
- Klinik (sehr breit): Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Impotenz, Cardial, Bauchschmerzen, Hautverfärbung (bronze)
- Diagnose: Erhöhte Transferin Sättigung, Erhöhtes Serum Ferritin, mehr Eisen in Leber (Biopsie/MRI)
- Irreversible Folgen: Arthropathie, Hypogonadismus, HCC-Risiko
- Therapie: Aderlass!