Psychosoziale Medizin

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Intensivmedizin

  • Speziel: Zeitdruck, Handeln ohne klaren Diagnosen, Hohe Erwartungen, Verunsicherte Angehörige, Handeln ohne Auftrag des Patienten
  • Notfall: Dringlichkeit, Gefahr, akuter Handlungsbedarf, Arzt Aktiv, Individuumszentriert
  • Krise ist weniger ausgeprägt als Notfall
  • Schweigepflicht gesetzlich geregelt
  • Fürsorgliche Unterbringung (FU)
    • Psychische Störung, geistige Behinderung, verwahrlost
    • Falls die nötige Behandlung nicht anders erfolgen kann
    • Schutz von angehörigen und Dritten
    • Auch bei Kindesmissbrauch
    • Maximal 6 Wochen
    • KESB (meist), Ärzte
    • Bei freiwilligen max 3 Tage zurückhalten, danach FU
    • Starker Eingriff in persönnliche Freiheit, Entlastung, Risikoabwägung, wenn immer einvernehmliche Lösung suchen, auch langfristig überlegen
  • Nicht urteilsfähige Patienten
    • Behandlungs ohne Zustimmung: ernsthafte gesundheiltiche Gefahr, nicht Urteilsfähig bezüglich Behandlungsbedürftigkeit, keine alternative
    • Kann im Notfal sofort ergriffen werden
  • Intensivmedizin:
    • Belastungsfaktoren: Reisüberflutung, Bewusstseineintrübung, geströte Zirkadiane Rhytmen, Schmerzen, Intimsphäre, Abhängigkeit, Kommunikation, Isolation
    • Belastung des medizinischen Personals: Physisch/Psychisch, Schuld, Erfolgslosigkeit, häufiger Wechsel, Schwerstkranke, Routine
    • Spezielle Herausforderungen: Machbarkeit vs Massvolle Behandlung, Ethik, Ökonomik, Transplantationsmedizin
      • Patientenverfügung sind selten auf den Fall zutreffend
    • Angst: Tod, verbleibende Schäden, Kontrolverlust, Delir
    • Reaktion des Patienten:
      • Depressiv
      • Akute postraumatische Belastungsstörung: Stressorkriterium (Ereignis + Reaktion), ständiges Wiedererleben, Anhaltendes Vermeiden, Angs
      • Delir: Bewusstseinsstörung, Störung der Kognition, Wahrehmungsstörung, Fluktuation
      • Kognitive Einschränkung
    • Umgang mit Intensivpatienten: Orientierungshilfe, Schmerztherapie, Reisabschirmung, Tag/Nacht Rhythmus einhalten, Information, Intimsphere, Angehörige mit einbeziehen
    • Angehörige: Angst (Frau), Hilfslosigkeit (Mann), Überforderung (vorallem bei Fragen nach mutmasslichem Wille)
      • Müssen auch berücksichtig werden (Betreuen, Zeit, kommunikatin, trösten)

Kooperation, Compliance, Behandlungskrisen

  • Compliance: Übereinstimmen von Verhalten mit gesundheitlichem Rat
  • Adherence: Übereinstimmen von Verhalten mit vereinbarten Empfehlung
    • Faktoren: Sozial, Ökonomisch, Gesundheitsystem, Therapie, Krankheit, Patient, Bildung, Kultur, Religion, Geschlechte, Alter
      • Sujektive Vorstellung der Patienten: krankheitskonzepte, Anatomie, Schul- vs Alternativmedizin, Verleugnung einer Krnakheit
    • Medikamente: 50% der Patienten, weniger in Entwicklungsländer
    • DM: 28% erreichen gute Blutzuckerkontrolle
    • HT: <25%, Problem des direkten Bezug
    • Probleme: Gesundheitsfolgen, falsch eingestellte Patienten (Achtung bei stationären Aufnahme), Kosten, Resistenzentwicklung, Epidemiologisch (Tbc)
    • Verbesserung:
      • Arz-Patient-Beziehung:
      • Informed consent: verständliche Information (Optionen, Folgen), Entscheid des Patienten, Behandlung im Konsens
        • Alle häufige (>1/100) oder besonders schweren NW, Dokumentation des Informieren (Beweispflicht beim Arzt), Beipackzettel reicht nicht
      • keine Vorwürfe, Patiente sollten darüber sprechen dürfen
      • einfache Verordungen
      • Therapie-Monitoring
      • Peer-Projekte
      • Eigene Überzeugung des Arzt
      • Evidenz based medicine (NNT, NNH, Einzelfall, Vergleich mit Placebo)
      • Placebo effekt kann auch bei normalen Medikamente genutzt werden
    • Falls Adhenrence in Frage gestellt ist -> Gespräch suchen, kontrollieren (klinisch, medikamenten-Spiegel, Non-Responder?)
  • Empowerment: Strategien zur Erhöhung der Selbstbestimmung
    • Vorallem bei psychischen/chronischen E, Patient als Experte, Eigenverantwortung, können sich auch selber Informieren, Coachen
    • Patienten sins meist gut informiert,
  • Handlung ohne Auftrag der Patienten
    • Im Normalfall immer Einwilligung
    • Jeder Eingrff ist eine Körper verletzug (auch Röntgen)
    • Ausnahme: Urteilsunfähigkeit
      • Handeln nach mutmasslichem Wille
      • Patientenverfügung nicht immer hilfreich, nicht immer sinnvoll (unkenntniss)
      • Handlungsfähigkeit: mündig + urteilsfähig
      • Urteilsfähigkeit: falls im Stande vernunftgemäs zu Handeln (beachte Geisteskrankheitem Geistesschwäche, Trunkenheit, Alter)
        • Schwarz/Weiss
        • Zu einem bestimmten Zeitpunkt in Bezug auf eine bestimmte Sache
        • Erkenntnisfähigkeit + Wertungsfähikeit + Willensbildung + Willenskraft

Tod, Sterbe und Trauer

  • Altersühänomen
  • Spital (30%), Heim (36%), zu Hause (17%), ... je nach Alterskategorie
  • Unteerschiedliche Verläufe: "Herztod", "Krebs", "Organversagen", "Gebrechlickeit" ... mit unterschiedlichem Pflegebedarf
    • "Gebrechlickeit" steigt (hoher Pflegebedarf)
  • Spital
    • Entspricht nicht primärem Ziel, "Adverse Outcome"
    • Sterbeprozess dauert unterschiedlich lang und ist nicht vorhersehbar, mittlere Aufenthaltsdauer 20T
    • Charlson-Index: je nach Ko-Morbiditäten -> Prognose für Jahresmortalität
    • Im spital sterbende sind teuer (mehr Prozeduren), trozdem nicht unnütz verlegen (stress!)
    • Man stirbt auch oft kurz nach Spitalaustritt
    • Herausvorderung: Sterbebegleitung, Anteilnahme, Intimität, Angehörigen-Begleitung, angemessene med. Massnahmen, Zeit
    • Belastend für Spital, mangelnde Anerkennung
    • Trend: Sterben ausserhalb von Spital, alles auf effizienz getrimmt -> zurzeit keine gesellschaftliche Diskussion
  • Sterbehilfe:
    • 50% der Todesfälle
    • Aktive Sterbehilfe: gezielte Tötung, strafbar
    • Passive Sterbehilfe: Abbruch oder Unterlassung von lebenserhaltenden Massnahmen, zulässig, 28%
      • Vorallem bei künstliche Hydrierung
      • REA sollte im voraus besprochen werden
    • Indirekte Sterbehilfe: Inkaufnahme möglicher lebensverkürzenden Effekte von palliative Therapie, zulässig
      • Vorallem bei terminalen Sedation, muss vorbesprochen werden! Urteilsfähigkeit!
    • Assistierter Suizid: Tatherrschaft beim Suizifwilligen, nur strafbar wenn Selbstsüchtig, 0.4%
      • Nicht primäre Aufgabe des Arztes, im Einzelfall zu respektieren
      • Lebensende ist Nahe, alternativen wurden erötert, urteilsfähigkeit bezüglich Todeswunsch, Drittperson, letzte Akt vom Patienten selber
    • SAMW-Richtlinien (verbindlich für FMH-mitglieder)

Der Umgang mit chronischen Krankheiten

  • Immer mehr chronische Krankheiten
    • 3 Arten: Wiederkehrend > Chronisch > Eizelne Episode
    • Sollte mehr Patient zentriert sein
  • Psychosoziale Aspekte sehr wichtig für Verlauf
  • Flugbahnmodel: Verlauf einer Krankheit mit den Handlungen aller Beteiligten, Behandlung muss angepasst sein, 8 Phasen:
    • Anfangsphase: vor Symptome
    • Beginn der Flugphase: erste Symptome und Diagnosestellung
    • Akute Phase: Symptome können medizinisch kontrolliert werden
    • Krisenphase: lebensgefährlich
    • Stabile Phase: vorallem medikamentös gut eingestellt
    • Instabile Phase: neu Symptome, nicht mehr kontrollierbar
    • Abäwrtsphase: Verschlechterung
    • Sterbephase: Stunden bis Wochen vor Tod
  • Faktoren die das Ausmass der Belastung bestimmen: onjektive Ausgangslage, subjektive Bewertung, Behandlung
  • Patientenperspektive kann sehr unterschiedlich sein, subjektive Krankheitskonzept ist oft entscheidend:
    • Häufige konzepte: Karma, innere Schlchtheit, selbst Verschuldung, Schuld der Medizin, Umweltverschmutzung, Schicksal, Pech, Bestimmung, Stress, Chance der persönnlichen Entwicklung
    • Illness Perception Questionnaire Revised: kann helfen
  • Klassiche Emotional Reaktionen:
    • Kränkung
    • Wut, Aggression, Enttäuschung, Verzweiflung, Trauer, Resignation, Angst vor Vereinsamung, Nicht wahrhaben wollen, Angst vor Abhängigkeit, reaktive Psychisch Störungen
  • Rehabilitation
    • WHO: Prozess für erreichen optimaler Funktionen und erhalt
    • Neues GGW finden
    • Tertiärprävention
    • Stationär, teilstationär, ambulant (wenn möglich)
    • Reha-Potential/Ziel muss definiert werdne (Hilft für Zahlung, KK)
    • Slebstmanagementförderung (betroffene Person im Mittelfeld)
    • Konzepte: Sinnhaftigkeit, Verstehbarkeit, negativ = zufall, positiv =selbsleistung
    • Verlauf: Schockphase -> Reaktionsphase -> Bearbeitungsphase -> Neuorientierung
    • Posttraumatische Reifung: Wertschätzung, Prioritäten im Leben, persönnliche Stärke, Beziehungen, ...