Pharmakologie
From BrainWiki2
Revision as of 14:51, 12 January 2015 by Bloesch (Talk | contribs) (→Unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW))
Contents
Allgemeine Pharmakologie
Pharmakokinetik
- Was macht Körper mit Arzneistoff, Dosis-Konzentration-Beziehung
- Vorgänge nach oraler Gabe
- Pharmazeutische Phase: Einnahme + Freisetzung im GIT
- Pharmakokinetische Phase: Resorption, Verteilung, Metabolismus, Elimination, Speicherung
- Pharmakodynamische Phase: Erwünschter/Unerwünschter Effekt
- Resorption:
- Intravenöse Gabe überspringt Resorption: 100% bioverfügbar (parenteral)
- Gastrointestinale Resorption: Mundhöhle, Magen, Dünndarm, Dickdarm, Rektum
- Unterschiedliche Resoptionsvorgänge (meist über Arzneistofftransporter)
- Faktoren:
- Substanzeigenschaften: Wasserlöslichkeit, Lipophilie, Molekülmasse, Säure-/Base-Charakter
- Galenische Faktoren: Desintegrationzeit (Retardierung), Löslichkeit, Art und Menge der galenische Hilfsstoffe
- Patientencharakteristika: Oberfläche, Durchblutung, pH, Enttleerungszeit, Darmpassagezeit, Darmflora
- Verteilung:
- Im Blut rasch, im Gewebe schlecht untersucht
- Verteilungsvolumen, Konzentration = Dosis/Volumen, wo wird verteilt?
- Variable Bindung an Plasmaproteine: Saure (Albumin), Basisch (α1-Glykoprotein)
- Gebundene Fraktion unwirksam, Bindung löst sich aber auch schnell
- Achtung Leber-, Niereninsuffizienz
- Für Pharmakokinetik relevant nur falls > 95%
- Metabolismus
- Phase-I Metabolit: Deaktivierung, Aktivierung, Toxizität
- Enzyme: CYPs, ADH, ALDH
- CYP3A4 als wichtigstes Enzym (~40%)
- Statine, gewisse Kontrazeptiva, Kalziumkanablocker, Makrolide, Azole, Immunsuppressiva, Optiate, Sildenafil, Phenprocoumon, Proteaseinhibitoren, Diltiazem, Verapamil, Amiodaron, Grapefruitsaft (furanocoumarine inhibieren intestinales CYP3A4)
- -> Hemmung!!!
- CYP3A4 als wichtigstes Enzym (~40%)
- Enzyme: CYPs, ADH, ALDH
- Phase-II Metabolit: Wasserlöslichkeit, Ausscheidung (Niere, Galle)
- Enzyme: UGTs, GSTs, NATs
- Enzyme sind substratspezifisch, können hohe Variabilität aufweisen -> genetische und Umwelteinflüsse
- Induktion: Metabolismus und Elimination kann gesteigert werden!
- Über Training
- Oder andere Stoffe, für CYP3A4: Rifampicin, Johanniskraut, Carbamazepin, Phenytoin, Barbiturate, Nevirapin (NNRTI), Methylprednisolon
- Phase-I Metabolit: Deaktivierung, Aktivierung, Toxizität
- Ausscheidung
- Renale Clearance:
- Glomeruläre Filtration: Moleküle < 1.5nm, MW bis 5000 Da, Filter für anionische Moleküle, nur freie Fraktion filtrierbar
- Tubuläre Sekretion: Aktiver prozess, eiweissgebundene Pharmaka, auch grössere Moleküle
- Säuren: Harnsäure, Penicilline, Cephalosporine, Probenecid, Salizylsäure, Furosemid, Thiaziddiuretika, Acetazolamid, Sulphat-konjugat, Glucuronsäure-konjugate
- Basen: Quaternäre N, Dopamin, Histamin, Morphin, Pethidin, Tramteren, Amilorid
- Tubuläre Reabsoprtion: passive Rückdiffusion
- Faktoren: Alter, Kochsalzzufuhr, Niereninsuffizienz, pH, kompetitive Hemmung, Hypoproteinämie (verminderte Bindung), Albuminurie
- Achtung bei Niereninsuffizienz!
- Renale Clearance:
- Therapeutische Breite: Abstand zwischen Nötigen und Toxischen Konzentration
- Konzentrations-Zeit-Verlauf im Plasma: AUC als wichtiges Mass
- Absolute Bioverfügbarkeit: Quotient zwischen AUC von nicht iv Abgabe und iv Abgabe
- Clearance: Das pro Zeiteinheit vollständig von einer Substanz befreite Volumen
- Modelle: Nichtkompartimentel vs Kompartimentel (komplexer)
Pharmakodynamik
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW)
- Unerwünschte Arzneimittelereignis (UAE): alle unerwünschte Ereignisse bei korrektem oder unsachgemässem Einsatz
- UAW: bei üblichen Dosen
- Schwerwiegend: Tod, lebensbedrohliche Situation, bleibende oder schwere Schäden, kongenitale Schädigungen, Hospitalisation
- Hinweise auf kausalen Zusammenhang: zeitlichkeit, bekannte NW, Ausschlus anderer Urasche, Positiver Dechalenge/Rechalenge, Medikamentenspiegel
- Kriterien zu Wahrscheinlichkeit:
- Sicher: zeilichkeit + Besserung nach Absetzen + Rechalenge positiv
- Wahrscheinlich: zeitlichkeit + kein anderer Grund
- Möglich: zeitlichkeit + anderer Grund möglich
- Unwahrscheinlich: oben nicht erfüllt
- Nicht Klassifizierbar: fehlende Information
- Typ A (augmented): erklärbare durch pharmakologisch Wirkung (vorhersehbar, 80% der Fälle, selten schwerwiegend)
- Typ B (Bizarr): Gegenteil von oben
- Häufige involvierte Substanzen bei gewissen genetischen Prädisposition für UAWs: Phenytoin, Neuroleptika, Barbiturate, Penizilline, Chinin, Jod, Insulin, etc...
- Oft Hautreaktion
- Prophylaxe: Berücksichtigen von RF, vermeiden von Polypharmazie
- Therapie:
- Überdosierung (meist Typ A): Elimination beschleunigen
- Bei Typ B: symptomatische Behandlung
- RF für UAE: Polypharmazie, Niere-, Leberinsuffizienz, Alter, Allergien, Pharmakogenetik, Therapie-assoziert (Dauer, Applikationsweg)
- Schwerwiegende und neue UAE sind meldepflichtig, Vermutung eines kausalen Zusammenhang genügt
- Ätiologie des akuten Leberversagen in den USA: Paracetamol!
- Metabolit bindet covalent an macromoleküle (toxisch für DNA)
- Verstärkt bei chronischem Alkoholismus (weil CYP2E1 induziert)
- Arzneimittelinteraktionen:
- Falls meherere Stoffe die gleichen Enzyme verwenden, oder ein Stoff ein Enzym hemmt oder induziert
- Achtung Cyklosporine (bei Transplantation) und Johanniskraut, CYP3A4!
- Multidrug Resistance Gene Product 1 (MDR1)
- Pumpt Stoffe wieder zurück in GIT
- Substrate: Cyclosporine, Corticosteroide, Digoxin, β-Blocker
- Induktoren: Rifampicin
Pharmakogenomik
- Pharmakogenomik: gesamtes Genspektrum dass die Rektion definiert
- Pharmakogenetik: vererbte Unterschiede
- Erwartungen: verbesste Wirksamkeit/Sicherheit, individualisierte Dosen, Krankheitsverständniss, Arzneimittelentwicklung, Kostensenkung
- Hype: Genome wide approach
- SNPs bilden Mutationsmarker -> Fingerprint
- Einfluss auf Pharmakokinetik, Pharmakodynamik, Krankheits-Genotyp, Komorbiditäten
- Pharmakogenetik der Arzneimiteelmetabolisierende Enzyme:
- Poor metabolizer (PM), intermediate metabolizer (IM), extensive metabolizer (EM), ultrarapid metabolizer (UM)
- CYP2D6: 70 Allele, 5 verantwortlich für 95 der variabilität
- Substrate: Betablocker , Tamoxifen (aktivierend zu Endoxifen (gegen Mamma-Ca, PM erreichen nicht erwünschte Plasmakonzentration)), Antidepressiva, Antipsychotika, Kodein (aktivierend zu Morphin)
- PM bei Kaukasier: 10%, PM bei Asianten < 1%
- CYP2C9: 2 häufige variante Allele
- Substrate: Tolbutamid, oral Antikoagulantien (CYP2C9 aktiviert Coumarine), Phenytoin, NSAID
- PM bei Kaukasier: 7%, PM bei Asianten < 2%
- 1/1 > 1/2 > 1/3 > 2/2 > 2/3 > 3/3
- Coumarine (varfarin, Markoumar (Phenprocoumon)) inhibieren vit K cyklus -> Antikogulationen
- Dosis kann mittels polymorphismus geschätzt werden
- Ausserdem abhängig von VKORC1 (Vitamin K epoxide reductase complex subunit 1) Polymorphismus (Target)
- CYP3C19
- Substrate: PPI, Cyclophosphamid, Clopidogrel (wird aktiviert)
- Clopidrogel: irreversible Hemmung des ADP Rezeptor auf Plättchen (PM haben erhähtes Risiko auf Ischämische Erreignisse)
- PM brauchen höhere Dosis
- TPMT
- 0.3% der Kaukasier sin homozygot mutiert
- Bei Mutation kann 6-Mercaptourin (aus Azathioprin) nicht mehr richtig abgebaut werden und es entstehen mehr TGM (toxisch)
- Hypersensitivität auf Abacavir
- Immunologisch mediert (bei Personen mit HLA-B*5701) -> Screening for Therapie
- Pharmakogenetik in der Onkologie
- Einsatz von untershciedlichen monoklonale AK hängt von genotyp des Tumors ab
- Therapie von Brustkrebs der HER2 exprimiert mittels Trastuzumab
- Therapie von Melanom-Metastasen die BRAF exprimieren mittels Vemurafenib